Die Suche nach Fundstücken im Schlamm entlang der Themse ist für Hunderte von Menschen ein beliebter Zeitvertreib. Wer bei Ebbe in London ist, wird wahrscheinlich viele „Schatzsucher“ sehen, die das Ufer nach Londons verlorener Geschichte absuchen. Aber wie sah das vor ein paar Jahrzehnten aus?

Vor kurzem unterhielt ich mich mit dem langjährigen „Schlammsucher“ Graham duHeaume, der in den siebziger Jahren mit der Schatzsuche begann. Graham erklärte, dass sich damals etwa zwölf Leute regelmäßig am Nordufer der Themse in Queenhithe, dem ältesten Dock in der Londoner City, trafen, um im Schlamm nach verborgenen Schätzen zu suchen.
Queenhithe Dock. Bildnachweis: Graham duHeame
Queenhithe Dock ist ein altes Hafenbecken aus der Zeit Alfreds des Großen und steht heute unter Denkmalschutz. Dort ist keine Störung des Uferbereiches erlaubt. Graham zeigte mir einige wirklich stimmungsvolle Fotos von der Themse und seinen ebenfalls nach Fundstücken suchenden Wegbegleitern und erklärte mir, dass damals die Regeln für die Suche im Schlamm ganz anders waren.
Bildnachweis: Graham duHeame
Die Hafenbehörde von London erlaubte ihnen damals, Löcher zu graben, solange sie diese vor Einsetzen der Flut wieder auffüllten. Die „Schlammspatzen“ arbeiteten in Zweiergruppen, wobei eine Person grub und eine Person den Aushub durchsuchte, der aus dem Loch kam.
Graham duHeaume in den 1970er Jahren
Unter den Fotos ist eine tolle Aufnahmen von Graham, die in den 1970er Jahren in einem solchen Loch aufgenommen wurde und ihn mit einem Messer aus der Tudorzeit zeigt, das er gerade gefunden hat. Jahre später bin ich hier mit Graham in dem Raum, in dem er alle seine Fundstücke aus der Themse aufbewahrt, und höre seinen Geschichten zu.
Graham duHeaume heute
Er berichtet mir von über 1000 historischen Messern, die er im Schlamm der Themse gefunden hat und die er nun der Worshipful Company of Cutlers in der City of London gespendet hat. Sie werden in einer wunderschönen Vitrine in der sogenannten Cutlers' Hall ausgestellt und können dort von allen bewundert werden. Neben seiner Messersammlung hat Graham noch viele andere außergewöhnliche Schätze gefunden.
Eines meiner Lieblingsfundstücke, das er mir zeigte, ist eine georgianische Münze aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde auf einer Seite ganz glatt poliert und ist kunstvoll mit einem Namen und einem Datum graviert – „Mary Coombs – 1792“. Graham erklärt mir, dass sie wahrscheinlich jemandem als Liebesbeweis überreicht wurde. „Warum ist sie dann in der Themse gelandet?“ frage ich ihn. „Nun ja, wahrscheinlich hat Mary Ihren Liebsten mit einer anderen gesehen“, antwortet er lachend, „und hat die Münze in den Fluss geworfen!“.
Bildnachweis: Graham duHeame
Graham besitzt auch eine riesige Kiste mit mittelalterlichen Schlüsseln, die er aus dem Schlamm gerettet hat. Während ich sie bestaune, frage ich mich, was sie einst eingesperrt haben! Wir werden es natürlich nie erfahren, aber es beflügelt auf jeden Fall die Fantasie!
Einige seiner erstaunlichen Schätze aus der Themse wird Graham während des Totally Thames Festivals ausstellen, das den ganzen September über stattfindet. Mehr Informationen über das Festival findet man auf der Website des Thames Festival Trust https://thamesfestivaltrust.org.
Wer entlang der Themse auf Schatzsuche gehen möchte, braucht eine Erlaubnis von der Londoner Hafenbehörde. Derzeit werden keine neuen Genehmigungen erteilt. Für aktuelle Informationen ist es am besten, ab und zu einen Blick auf die Website zu werfen:- https://pla.co.uk/thames-foreshore-permits
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